Riposo. Abendfriede.
Und das Kind in der Mitte.
Die KPH Graz lud auch heuer wieder zum Adventkonzert in die Kirche im Augustinum. Die musikalische Reise führte durch viele Jahrhunderte und Regionen, bedachte u.a. die Renaissance und norwegische Weisen.
Das kühle Licht der Bühnenscheinwerfer wetteiferte mit dem warmen Kerzenlicht um die stimmungsvolle Präsentation der insgesamt 14 Ensembles. Die Bühne vereinte Gospelsongs und Ländler, Alpenländischer Adventliederzyklus traf auf Pop und Latin. Gitarren, Holz- und Blechblasinstrumente verwebten sich harmonisch im Programm. Posaunen, fest in männlicher Hand, brachten dichte, dunkle Klänge ein. Geigen, Flöten und Klavier bescherten Besinnliches.
Höchst kreative Liedarragements verzauberten, vermeintlich Vertrautes wird „dumdumdum“ … „wos Neich´s“. Gänsehautfeeling. Nicht nur bei „Halleluja“.
Der heurige Gastchor, das Vokal-Ensemble „Bischgym Cantaloops“, geleitet wird es von Valentin Zwitter, brachte sich mit jugendlichem Spirit, mitreißend und hoch musikalisch ins Programm ein. Denn wenn die jungen Sängerinnen und Sänger u.a. Reindeer Rudolph auf die Bühne zaubern, dann ist dieser nicht bloß „coming“, nein, er singt und swingt und tänzelt und rockt vom Feinsten. Glockenhelle Stimmen, punktgenaue Leichtigkeit … mit jedem Ton schwang Freude an Musik mit.
Die zahlreichen Gäste konnten auch miterleben, wie eine „Pflichtlehrveranstaltung“, im konkreten Fall „Chorgesang“ für alle Drittsemestrigen, unter dem Dirigat von Johanna Kocher zur Kür reifen kann. Und mit dem englischen Weihnachtsklassiker „The first Noel“, in der Interpretation des großes Jazzorchesters der KPH Graz, zog fast ein bisschen Hollywoodglamour ins Augustinum ein.
Ein Kind wird geboren.
Es geht uns was an.
Auch das diesjährige Adventkonzert war getragen vom ganz besonderen Miteinander an der KPH Graz: Die Grafik „Das Kind in der Mitte“ gestaltete Bernd Böhmer, Erasmusstudierende waren ebenso stimmkräftig mit dabei wie Absolventinnen der KPH Graz, die ÖH KPH Graz sorgte für Kulinarisches, Johanna Kocher, Gottfried Unger und Didi Bresnig sangen und musizierten gemeinsam mit Studierenden, Lehrende bildeten ein Kammermusik-Trio, Elisabeth Stabler führte als Moderatorin durch das Programm, die Gesamtleitung lag in den Händen von Didi Bresnig.
Der Mensch
als Wesen, das fragt, staunt, sucht
nach dem Geheimnis der Weihnacht
und auch das Kleine wahrnimmt.
Rektorin Andrea Seel dankte allen, die auf vielfältige Weise zum Gelingen dieses großen Abends beigetragen haben.
Das kühle Licht der Bühnenscheinwerfer erlosch nach mehr als eineinhalb Stunden Musikgenuss. Das warme Kerzenlicht begleitete noch so manche Gästeschar am Kirchplatz bis in den späten Abend hinein. Und da und dort erklang noch Steirisches, Kärntnerisches …
Das gesamte Programm können Sie hier nachlesen.
Den Bilderreigen gestaltete Josef-Purkarthofer-Trummer.
Elisa Kleißner