Das Motto "Spiel" begleitete Studierende des zweiten Semesters und Lehrende auf der diesjährigen Werkstattwoche der PPH Augustinum.
„Der Mensch ist in vollster Weise Mensch, wenn er spielt“, wusste bereits Friedrich Schiller und auch Friedrich Fröbel behauptete: „Spiel ist nicht Spielerei. Es hat hohen Ernst und tiefe Bedeutung.“
Spielerisch lernen heißt, etwas zweckfrei, ohne Angst und Ergebnisdruck erproben können, um die ureigenste Fantasiefähigkeit und Kreativität zu wecken. Die Werkstattwoche ermöglicht es, spielerisch-experimentelle Methoden zu entwickeln, die später in der Klasse eingesetzt werden können.
PPH Augustinum Professor*innen brachten ihre Expertisen in unterschiedlichen Bereichen ein. Daniela Schwarzl veranschaulicht die Wesensverwandtschaft Spielen, Lernen und Gestalten, indem sie Kaleidoskope bauen lässt, mit Legobausteinen Druckplatten fertigt und Kreiselbewegungen sichtbar macht. Bernd Böhmer beschäftigt sich mit dem Rollenspiel als Hauptbestandteil des kindlichen Spieles im Kindergarten- und Volksschulalter. Dafür greift er alte Märchen und Balladen auf, die er zeitgemäß inszeniert. Es liegt auf der Hand, Methoden des darstellenden Spiels in alle Fächer der Primarstufe zu integrieren. Maria Kravanja begibt sich mit den Studierenden auf eine Fantasiereise. Handpuppen aus Papiermaché inklusive selbstgemachter Kleidung entstehen. Als Puppentheater bespielt, entführen die Figuren in die Zauberwelt der Fantasie. Mit Tanzspielen, Zufallskompositionen und Bodypercussion arbeitet auch Sarah Kulmer in ihrem elementaren Musiktheater. Bereits am frühen Morgen bringt sie die ganze Truppe in Bewegung. Alte Spielpläne und farbiger Wollvlies inspirieren bei Christine Guttmann, eine persönliche Spiellandschaft mittels Nass- und Trockenfilztechniken zu realisieren. Im Fantasiespiel entsteht eine Geschichte, die alle Ergebnisse vernetzt. Pieter Brueghels Kinderspiele bieten einen Referenzrahmen im Workshop von Franziska Pirstinger. Viele dargestellte Spiele dieses mittelalterlichen Gemäldes werden auch heute noch weltweit gespielt. Wie und wo aber spielen unsere Kinder heute? Es gilt mittels grafischer und performativer Übungen, das Linienspiel aufzugreifen und die eigene Lebensspur im gesellschaftlichen Transformationsprozess zu finden. Sich spielerisch mit Technik auseinandersetzen wird zum Erfolgsrezept bei Christian Gross. Der materialintensive Workshop ermöglichte selbst Spielgeräte und Spiele herzustellen sowie spielerisch technische Kompetenzen zu erwerben.