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Buchpublikation beleuchtet das Verhältnis Kirche und „Kärntner Seele“

Buchpublikation beleuchtet das Verhältnis Kirche und „Kärntner Seele“
KPH Graz Professor MMag. Dr. Johannes Thonhauser legt als Autor eine interessante Buchpublikation vor: Die Kirche und die „Kärntner Seele“.

Er nimmt darin die historisch gewachsene Rolle der katholischen Kirche in der Kärntner Bevölkerung unter die Lupe und bringt sie mit einigen Kärntner Eigentümlichkeiten in Verbindung.

In Kärnten steht man der katholischen Kirche distanzierter gegenüber als in anderen österreichischen Bundesländern. Vieles deutet darauf hin, dass dies eng mit den politischen und gesellschaftlichen Eigenheiten des Landes zu tun hat. So staunt man außerhalb Kärntens über ungewöhnliche Wahlergebnisse, den Konflikt um die slowenische Sprache oder den hohen Anteil an unehelichen Kindern. Johannes Thonhauser zeigt in seiner historischen Untersuchung, inwiefern diese Phänomene mit einer weitverbreiteten Kirchenskepsis zusammenhängen. Als Schlüsselphase dafür beschreibt er die Zeit vor dem „Anschluss" 1938, in der sich der Nationalsozialismus im Widerstand gegen eine autoritäre Kirche formierte. Zugleich verfestigten sich in dieser Zeit zentrale Erinnerungstraditionen des Landes, die bis heute die „Kärntner Seele" prägen. Als Belegmaterial dienen dem Autor nicht nur bislang unveröffentlichtes Archivmaterial, sondern auch zahlreiche Auszüge aus Literatur und Kunst des Landes.

Bei der Publikation handelt es sich um die vom FWF (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Arbeit) geförderte Veröffentlichung der Dissertation des Autors, die er 2017 an der Karl-Franzens-Universität Graz eingereicht hat.

Johannes Thonhauser studierte Soziologie, Geschichte und Theologie. Er forscht und lehrt am Standort Klagenfurt der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Graz.

Thonhauser, J. (2019). Die Kirche und die „Kärntner Seele“. Habitus, kulturelles Gedächtnis und katholische Kirche in Kärnten, insbesondere vor 1938. Wien/Köln/Weimar: Böhlau.

Wir gratulieren sehr herzlich!

Elisa Kleißner