Wissenschaftspreis für RegioDiff Projekt
Ein Projektteam rund um Lisa Paleczek, ehemals Kollegin an der PPH Augustinum, nun Assistenzprofessorin an der Universität Graz, wurde 2023 mit dem Wissenschaftspreis WINTEC, ausgezeichnet. Prämiert wurde das praxisorientierte Projekt „RegioDiff: Regionen der Steiermark kennenlernen: Differenzierte Sachunterrichtsmaterialien für inklusiven Unterricht in der vierten Schulstufe“. Dies war ein Kooperationsprojekt von Universität Graz, PPH Augustinum, PH Steiermark und Wohlhart Lernsoftware GmbH, inklusive wissenschaftlicher Begleitforschung.
Am 9. Jänner 2024 wurden nun bei einer Festveranstaltung in Wien das Preisgeld in Höhe von 10 000 Euro und der Pokal übergeben. Entworfen und hergestellt wurde jener von Mitarbeiter*innen der Geschützten Werkstätte - Integrative Betriebe Tirol GmbH, einem der acht Integrativen Betriebe Österreich.
WINTEC steht für Wissenschaftspreis „Inklusion durch Naturwissenschaften und Technik“. RegioDiff. Mit diesem Inklusionspreis zeichnet das Sozialministerium innovative Projekte aus, die wesentlich zum Abbau von Barrieren und zur Stärkung der Inklusion beitragen.
Im Rahmen von RegioDiff entstanden inklusive Sachunterrichtsmaterialien, diese stehen in einer digitalen Lernumgebung und auch als Printmaterialien frei zur Verfügung.
RegioDiff: Unterrichtsmaterialien und Erklärvideo
Die differenzierten Lesematerialien vermitteln den Lernstoff in Kombination mit Lesestrategieaufgaben, Leseverständnisaufgaben und kooperativen Aufgaben und sind mit Glossarwörtern -Erklärungen zu schwierigen Wörtern- angereichert. Es gibt vier verschiedene Schwierigkeitsstufen, die es ermöglichen, gemeinsam mit allen Kindern einer Klasse an einem Thema im inklusiven Unterricht zu arbeiten.
Die Zuteilung zu den Leseniveaus erfolgt über den im Projekt entwickelten Grazer Leseverständnistest (Print und digital), der eine Rückmeldung zu den Lesefähigkeiten der Kinder in einem Gesamtwert und in den drei Bereichen Wort, Satz und Text bietet. Die Materialien und ihr Einsatz wurden im Projekt evaluiert. Lehrpersonen und Schüler*innen arbeiteten motiviert damit und gemeinsames Lernen konnte gut realisiert werden.
„Inklusive Bildung war ein zentrales Thema bei der zweiten Staatenprüfung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Österreich. Bildung ist der zentrale Schlüssel für das weitere Leben, weshalb ein offener, gleichberechtigter Zugang für alle Kinder und Jugendliche in Österreich besonders wichtig ist. Projekte wie RegioDiff von großer Bedeutung, da sie einerseits die Forschung zu inklusiver Bildung weiter voranzutreiben und andererseits Unterrichtsmaterialien entwickeln, die im Schulalltag von allen Schüler*innen verwendet werden können“, so Sozialminister Johannes Rauch in der Presseaussendung.
In diesem Zusammenhang bieten digitale Lernumgebungen große Vorteile: Rückmeldungen sind sofort sichtbar, Lehrpersonen erhalten Einblick in individuelle Voraussetzungen und Fortschritte der Kinder, auftretende Hürden im Lernprozess können rasch identifiziert werden, Unterstützung folgt zeitnah. „Durch diese Einblicke und auch durch die damit verbundene Zeitersparnis werden Ressourcen für die individuelle zielgenaue Unterstützung von Kindern und die optimierte Gestaltung des inklusiven Unterrichts frei. Diese Ressourcen kommen allen Kindern in ihrem Bildungsprozess, der Entwicklung ihrer Persönlichkeit und ihrer sozialen Kompetenzen zugute“, erklärt Projektleiterin Lisa Paleczek.
Eine Vielzahl an Personen hat zum Gelingen beigetragen: 15 direkt ins Projekt involvierte Expert*innen, mehr als 50 Forschungspraktikant*innen, im Rahmen von RegioDiff wurden neun Masterarbeiten und drei Bachelorarbeiten verfasst. Rund 90 Studierende aus verschiedenen Lehrveranstaltungen waren ebenso involviert wie über 1 000 Schüler*innen, mit ihren Lehrpersonen, die das Projektteam beim Grazer Leseverständnistest und in der Implementation der digitalen und Printmaterialien unterstützt haben.
Wir gratulieren dem gesamten Team sehr herzlich!
Titelbild von der Preisverleihung v.l.n.r.: Daniela Ender, PPH Augustinum, Katharina Prinz, Susanne Seifert, Projektleiterin Lisa Paleczek, Bundesminister Johannes Rauch, Lorenz Kern, Wohlhart Lernsoftware GmbH, Andrea Kogler, Jessica Berger. Foto: © Karo Pernegger/Kollektiv Fischka
Projektleitung RegioDiff:
Ass.-Prof.in Mag.a Mestre Lisa Paleczek, PhD
Abteilung Inklusive Bildung und Heilpädagogische Psychologie
Institut für Bildungsforschung und PädagogInnenbildung
Universität Graz
lisa.paleczek-@-uni-graz.at
Stellvertretende Projektleitung an der PPH Augustinum:
Daniela Ender, BA MSc
daniela.ender-@-pph-augustinum.at
Elisa Wohlhart
