Aktuell

BIMM-Netzwerktagung Sprachliche Bildung 2025

Sprachliche Bildung ist der Schlüssel zur Teilhabe am gesellschaftlichen, politischen, kulturellen und beruflichen Leben und für eine funktionierende Demokratie der Zukunft.

BIMM, Zentrum für Sprachliche Bildung im Kontext von Migration und Mehrsprachigkeit, lädt alljährlich zu einer Netzwerktagung ein, diesjährige Gastgeberin war Anfang April die PH Steiermark. Theoriegeleitet und praxisnah wurde vermittelt, wie vielfältiges, sprachbewusstes und diversitätssensibles Arbeiten in allen Bildungseinrichtungen – vom Elementarbereich bis zur Hochschullehre – gelingen kann. Good practice Beispiele für die Gestaltung der sprachlichen Dimension des Unterrichtens bzw. der Lehre wurden vorgestellt.

Die PPH Augustinum war mit einem interessanten Workshopangebot vertreten. Nicole Scherr, sie lehrt an der PPH Augustinum und ist auch klassenführende Lehrerin an der VS Graz-Viktor Kaplan, stellte in ihrem Beitrag KI Tools für die Primarstufe vor. Die Schüler*innen ihrer 4. Klasse Volksschule gingen dabei neue Lehr- und Lernwege. „Im fächerübergreifenden, sprachsensibel gestalteten Jenaplan-Projekt Schokolade haben die Kinder ihre Interessensfragen behandelt und mit ihrem umfangreichen Wissen ganze Sachbücher gestaltet. Die KI diente dabei als wesentliche Schreibmotivation.“

In den einzelnen Kleingruppen entstanden spannende Beiträge: So wurde z.B. aus Gedichten der Kinder ein KI-genierter Schokoladensong verfasst, die Nachhaltigkeitsziele lösten durch KI-Bildgenerierung neue Schreibimpulse aus. Bei der Abschlusspräsentation wurden die Bereiche Sprach-, Umwelt- und zeitgemäße Medienbildung in beeindruckender Weise zusammengeführt.

Kinder bereits in der Volksschule mit Künstlicher Intelligenz vertraut zu machen, bedeutet, ihnen Werkzeuge zu geben, mit denen sie ihre digitale Lebenswelt besser verstehen und mitgestalten können,“ ist Nicole Scherr überzeugt.

Fachsensibler Sprachunterricht & sprachsensibler Fachunterricht

Die Veranstaltung unterstützte die bundesweite fachbezogene Zusammenarbeit der Multiplikator*innen im Bereich der Sprachenbildung sowie die weitere professionelle Verankerung des Themas in der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Die Teilnehmer*innen - Lehrer*innen aller Unterrichtsgegenstände sowie Elementarpädagog*innen, Multiplikator*innen der Netzwerke DaZ, Sprachliche Bildung, Mehrsprachigkeit und Erstsprachenunterricht, Hochschullehrende mit den Arbeitsschwerpunkten DaZ bzw. Sprachsensibler Fachunterricht und Erstsprachenunterricht, interessierte Personen der Pädagog*innenbildung und aus dem Bereich Diversitätsmanagement konnten aktuelle Entwicklungen und Angebote im Bereich der Sprachenbildung kennenlernen. Im Fokus: Unterrichtsentwicklung unter Berücksichtigung der sprachlichen Dimension der unterschiedlichen Unterrichtsgegenstände. Ideen und gesamtschulische Ansätze zur Umsetzung der Lehrpläne in Bezug auf Themen der Sprachenbildung wurden aus Sicht der jeweiligen Bildungseinrichtungen und Fachdisziplinen diskutiert. Begleitend zum regen Informationsaustausch rundete eine Material-Messe mit aktuellen Publikationen, Unterrichtsmaterialien und Angebote das Programm ab.

Bundesminister Christoph Wiederkehr war Gast bei der Eröffnung und betonte die Wichtigkeit der Förderung der Erstsprache: „Jede Erstsprache ist ein Schatz, den man heben kann. Man muss diese auch früh genug fördern. Daher wird der Fokus besonders auf die Elementare Bildung gelegt. Im Bildungsministerium wird aktuell an großen Sprachförderpaketen gearbeitet. Geplant ist u.a. mehr Sprachförderung durch ein zweites, verpflichtendes Kindergartenjahr. Danach erfolgt der Ausbau der sprachlichen Förderung in der Primarstufe.“

Download Programm

BIMM - Zentrum Sprachliche Bildung im Kontext von Migration und Mehrsprachigkeit

Bilderreigen: PHSt/Philip Rauter

Expertinnen und BIMM-Entsandte der PPH Augustinum:

Prof.in Mag. Diana Groß
diana.gross-@-pph-augustinum.at

Prof.in Nicole Scherr, BEd MEd
nicole.scherr-@-pph-augustinum.at

Elisa Wohlhart