Wie können Männlichkeiten im 21. Jahrhundert neu gedacht werden?
Welche theologischen Perspektiven auf Männlichkeit gilt es zu untersuchen?
Welche Impulse für eine geschlechtergerechtere Gesellschaft können geliefert werden?
Aufbauend auf dem Schwerpunkt der Theologischen Fakultät in der Frauen- und Geschlechterforschung, widmet sich das Symposium „Caring Masculinities“ diesen Fragestellungen rund um das komplexe und vielschichtige Thema Männlichkeit.
Als Vertreterin unsere Hochschule untersuchte PPH Augustinum Professorin Christine Rajič anhand der Begegnung Jesu mit der Syrophönizierin, wie Frauen in biblischen Erzählungen traditionelle Geschlechterrollen überschreiten und dadurch auch die Männlichkeit Jesu infrage stellen. In ihrem Beitrag analysierte sie situative weibliche Grenzüberschreitungen, die ihrer Meinung nach eine Provokation der Männlichkeit Jesu darstellen.
Josef Pichler, Professor an der Universität Graz und Organisator des Symposiums: „Die Tagung „Caring Masculinities“ bot einen vielseitigen und kritischen Diskurs über die Notwendigkeit, Männlichkeit neu zu denken. Durch die Aufzeigung der Grenzen traditioneller Rollenbilder und die Eröffnung alternativer Perspektiven auf Fürsorge, Empathie und Verletzlichkeit lieferte sie wertvolle Impulse für die weitere Forschung und die Gestaltung einer gerechteren und gleichberechtigten Gesellschaft.“
Nun gilt es, Forschung weiter voranzutreiben, gewonnene Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen, alternative Männlichkeitsentwürfe zu fördern und einen gesellschaftlichen Diskurs anzustoßen, der es Männern ermöglicht, sich von den Einschränkungen traditioneller Rollenbilder zu befreien und ein erfüllteres, authentischeres Leben zu führen.