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Gruppenfoto der vier Hochschulprofessorinnen mit dem Rektorat der PPH Augustinum

Antrittsvorlesungen an der PPH Augustinum

Auch im Studienjahr 2025/26 führt die PPH Augustinum die akademische Tradition weiter, dass neu ernannte Hochschulprofessor*innen ihre Expertise in Lehre und Forschung in einer Antrittsvorlesung präsentieren.

Im Rahmen der Eröffnungskonferenz am 16. September 2025 kam diese Ehre Christiana Glettler, Marie-Theres Gruber, Gabriele Hörl und Franziska Matzer zu.

Rektorin Andrea Seel und Vizerektorin Renate Straßegger-Einfalt stellten die neuen Hochschulprofessorinnen, deren akademische Laufbahn und jeweilige Forschungsschwerpunkte vor.

Hier ein Einblick in die einzelnen Wissenschaftskarrieren und Auszüge aus den Antrittsvorlesungen.

HS-Prof.in Mag.a Christiana Glettler, PhD
Hochschulprofessur für die Didaktik des Sachunterrichts der Primarstufe

Christiana Glettler hat Biologie und Englisch auf Lehramt studiert. Nach einigen Jahren in der außerschulischen Jugendarbeit, in unterschiedlichen Schulen und dem Kolleg für Sozialpädagogik, führte ihr beruflicher Weg sie 2013 an die damals noch KPH Graz. 2018 folgte die Promotion an der Doktoratsschule für Fachdidaktik der Universität Graz mit dem Schwerpunkt Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Seit Mai 2024 ist sie Professorin für Sachunterrichtsdidaktik an der Privaten Pädagogischen Hochschule Augustinum und befasst sich als Nachhaltigkeitsverantwortliche mit einer gelingenden Zukunft für alle. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Bildung für Nachhaltige Entwicklung und Draußen lernen. Diese Themen fließen auch in ihren Lehrveranstaltungen im Bereich der Elementar- und Primarstufendidaktik ein.

In ihrer Antrittsvorlesung Sachunterricht4Future – zwischen Welterschließung und einem guten Leben für alle spannt Christiana Glettler einen Bogen von den theoretischen Vorgaben für den Sachunterricht aus dem neuen Lehrplan bis zu zwei geplanten Forschungsprojekten. Dabei zeigt sich, dass ein zukunftsorientierter Sachunterricht nicht nur Kind und Sache vielperspektivisch über Phänomene aus der Lebenswelt der Kinder verbindet, sondern auch Antworten auf aktuelle Probleme unserer Zeit sucht.

So haben beide vorgestellten Forschungsprojekte Bildung für nachhaltige Entwicklung im Fokus, nähern sich dem Thema jedoch über unterschiedliche Wege. Einmal über den internationalen Austausch und die Verwendung digitaler Tools und Augmented Reality und einmal über Naturerfahrung und das Global Health Konzept als Zugang zur Gesundheitsförderung.

HS-Prof.in Marie-Theres Gruber, BEd MA PhD
Hochschulprofessur für Englischdidaktik in der Primarstufe

An der PPH Augustinum liegen die Arbeitsschwerpunkte von Marie-Theres Gruber im Frühen Fremdsprachenunterricht, Content and Language Integrated Learning (CLIL) in der Primarstufe, Transition bzgl. des Fremdsprachenunterrichts, psychologische Aspekte des Frühen Fremdsprachenunterrichts, Früher Fremdsprachenunterricht in der Lehrer*innenbildung (Aus-, Fort-, Weiterbildung). Eine Vielzahl an Publikationen widmet sich diesen Themenfeldern. Sie ist Co-Herausgeberin der Bücher „The psychological experience of integrating language and content: Teacher and learner perspectives” (Multilingual Matters, 2021) und "Diversität im Kontext Hochschullehre: Best Practice" (Waxmann, 2021).

In ihrer Antrittsvorlesung fokussiert Marie-Theres Gruber auf das authentische, fachlich-orientierte, kreativ-kognitiv-kompetenzorientierte Vermitteln der Fremdsprache auf Primarebene, um qualitätsorientierte und forschungsgeleitete fremdsprachliche Umsetzungsmöglichkeiten für den Primarbereich auf den unterschiedlichsten Systemebenen zu gewährleisten und zu optimieren.

HS-Prof.in Mag.a Mag.a Dr.in Gabriele Hörl
Hochschulprofessur für Erziehungswissenschaften

An der PPH Augustinum lehrt und forscht Gabriele Hörl im Fachbereich Bildungswissenschaften. Schwerpunkte sind Pädagogische Soziologie, Gender & Diversity Studies. Zuvor arbeitete sie als Senior Scientist am Fachbereich für Erziehungswissenschaften der Paris Lodron Universität Salzburg, wo sie 2010, nach Abschluss des Studiums der Pädagogik (Schwerpunkt Beratung – Intervention – Supervision) und der Soziologie mit dem Schwerpunkt interdisziplinäre Gender Studies promovierte. Sie ist Absolventin des internationalen Universitätslehrgangs Media Naturae an der Universität für Bodenkultur Wien. Über 15 Jahre lang brachte sie ihre Expertise als Mitglied des Interdisziplinären Expertenrats für Gender Studies an der Paris Lodron Universität Salzburg auf Universitätsebene ein. Seit der Gründung der Zeitschrift für Bildungsforschung (ZBF) im Jahr 2011 bis zum Jahr 2024 leitete sie die Redaktion.

Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind vielfältig. Themen im Bereich der Lehrer*innenforschung betreffen Laufbahnentwicklung, Studienberatungstests, Prädiktoren des Erfolgs in Studium und Beruf, Dropout … Bezüglich „Eltern“ forscht sie u.a. über Bildungspartnerschaft vor dem Hintergrund von Diversität. In der Schulforschung geht es um Schulmodelle, z.B. Ganztagsschule. Digitalisierte Kindheit stellt ein weiteres Forschungsfeld dar.

… und offen bleiben für die Ränder des Sehens!

Den eigenen Standpunkt offen zu legen, von dem aus man forschend einen Ausschnitt der Wirklichkeit untersucht“ und dabei „offen für die Ränder des Sehens zu bleiben“ – mit diesem Anspruch an Wissenschaft eröffnet Gabriele Hörl ihre Antrittsvorlesung. Sie stellt drei ihrer aktuellen Forschungsprojekte vor, die sich ganz unterschiedlicher Forschungszugänge und Methoden bedienen:

  • „Should I stay or should I go?“ Erforschung von Bedingungen und Prozessen von Dropout aus Lehramtsstudium und -beruf
  • Digitalisierte Kindheit: Forschungs- und Entwicklungsprojekt zur Förderung digitaler Kompetenz im Elementarbereich
  • Einstellungen zu kultureller Vielfalt und Klassenführungsstrategien

Gabriele Hörl will Studierenden die Relevanz wissenschaftlicher Erkenntnis für ihr professionelles Handeln und dessen Begründung nahebringen. Es gehe nicht nur darum zu wissen, WAS man WIE macht, sondern vor allem auch darum erklären zu können, WARUM man es (genau so) macht. Die über die Studierenden selbst vermittelte Nähe zur Praxis empfindet sie als große Bereicherung und gute Gelegenheit, den eigenen Blickwinkel kritisch anzufragen.

HS-Prof.in Priv.-Doz.in Mag.a Dr.in Franziska Matzer
Hochschulprofessur für Psychologie

Franziska Matzer ist Klinische Psychologin, Gesundheitspsychologin und Psychotherapeutin. Nach ihrer Habilitation an der Medizinischen Universität Graz 2022 lehrt und forscht sie seit Oktober 2024 an der PPH Augustinum. Ihre Themenschwerpunkte beinhalten Gesundheitsförderung, Stressregulation und emotionale und soziale Entwicklung, zudem wirkt sie im Kompetenzzentrum Ressourcenorientierung & Empowerment.

In ihrer Antrittsvorlesung widmet sich Franziska Matzer den Themen Stress, Coping und Gesundheit im pädagogischen Feld. In einer ganzheitlichen Sichtweise von Gesundheit sind körperliche, psychologische und soziale Dynamiken aufs engste miteinander verwoben. Auch im schulischen und beruflichen Umfeld wirken sich Belastungen potenziell immer auf mehreren Ebenen aus. Eine nachhaltige Förderung der Gesundheit und Stressregulation bei Kindern schließt auch die Gesundheit von Lehrpersonen mit ein: Daher nennt Franziska Matzer die Förderung der Gesundheitskompetenz, Selbstregulation und Selbstreflexion von angehenden Lehrpersonen als ein wesentliches Ziel des neuen Forschungsschwerpunkts.

Den feierlichen musikalischen Rahmen rund um die Antrittsvorlesungen gestalteten die PPH Augustinum Professoren Rodrigo Algara Woodhouse und Dietmar Bresnig. Im Anschluss lud das Rektorat die neu ernannten Hochschulprofessorinnen, ihre Familien und alle Lehrenden und Mitarbeiter*innen der PPH Augustinum zum Empfang am Kirchplatz ein.

Titelbild v.l.n.r.: Vizerektorin Renate Wieser, HS-Prof.in Marie-Theres Gruber, Vizerektorin Renate Straßegger-Einfalt, HS-Prof.in Gabriele Hörl, Rektorin Andrea Seel, HS-Prof.in Franziska Matzer, Hochschulratsvorsitzender Walter Prügger, HS-Prof.in Christiana Glettler

Foto: Klemens Karner

Bericht: Elisa Wohlhart