Die themenzentrierte künstlerische Projektarbeit „LOCKED OUT“ verbildlicht die Lebenssituation Studierender des 8. Semesters, Lehramtstudium Primarstufe. Österreichweit blieb rund 380 000 Student*innen der Zugang zur Hochschule unter der Prämisse maximalen Risikoschutzes seit 13. März 2020 verwehrt. Der Studienbetrieb fand bis Ende des Sommersemesters 2021 weitgehend im „Distance Learning“ statt. Alle waren gefordert viele Gewohnheiten aufzugeben, notwendige Abläufe neu denken und das Leben neu zu organisieren. Menschliche Nähe wurde zum absoluten NoGo erklärt, stattdessen wurden medial globale Zusammenhänge und internationales Krisenmanagement präsentiert.
Die Gesundheit reduziert auf „Corona negativ“, avancierte zum Maß aller Dinge. Tägliche statistische Zahlen und Stimmungsbarometer, während das gesamte Ausmaß der Krise mit all seinen persönlichen Tragödien für niemanden wirklich fassbar ist.
Veronika Erharter beschreibt diese Zeit, in der unsere Welt auf den Kopf gestellt wurde, als „Alptraum real“, dem sie mit „Träumen und Hoffen“ entkommen kann. Julia Haas fasst die enorme Resilienzfähigkeit ihrer Generation zusammen: “Für mich war das letzte Jahr der Pandemie vergleichbar mit einem ständig wechselnden Seegang, ein Auf und Ab der Gefühle. Auf Zeiten, in denen das Positive und viele Entwicklungschancen der aktuellen Situation im Mittelpunkt standen, folgten Zeiten geprägt von Zukunftsängsten, Überforderung und Ermüdung. Dennoch gibt es auch immer wieder Momente der Hoffnung auf Normalität und Veränderung. Im vergangenen Jahr vertiefte ich unter anderem Freundschaften, gewann viele neue Erkenntnisse über meine Persönlichkeit und entdeckte neue Hobbys. Ich konnte mir ein stabiles „Boot“ bauen, das mich nicht nur durch diese besondere Zeit bringt, sondern mich sicherlich in meinem ganzen Leben tragen kann.“
Studierende berichten von der kompensatorischen, heilsamen Wirkung des Zeichnens und Gestaltens: „Zeichnend verstand ich die Situation plötzlich besser. Die Dinge ordneten sich.“
Die künstlerische Recherche mittels Sketchbook mit manuellen und digitalen Werkzeugen ist auf jeden Fall ein Mittel, die eigene Wahrnehmung zu schärfen, der Manipulation auf die Schliche zu kommen und das Mauseloch eigener Gestaltungsmöglichkeiten für sich zu entdecken.
Hier ein erster Einblick in entstandene Werke. Fortsetzung folgt …
Das Fachblatt BÖKWE 3/2021 veröffentlicht eine Projektbeschreibung.