Hätten Sie gewusst, unter welchem Motto der 5. Mai steht?
Es ist dies der Tag der Handhygiene. Und da dieses Thema ganz besonders in Coronazeiten allgegenwärtig war und ist, wurde an der KPH Graz unter der Leitung von Professorin Daniela Krienzer das Forschungsprojekt „Handhygiene“ gestartet. Nun liegen erste Ergebnisse vor.
Händewaschen sorgt nicht nur für allgemeinen Hygieneschutz und Schmutzvorsorge, sondern bietet vor allem Schutz vor Erkrankung. Während der Pandemie gewann das Händewaschen an großer Bedeutung und wurde in Kindergärten, Schulen, Familien, öffentlich und institutionell sehr beworben.
Studierende haben sich intensiv mit dem mit dem Thema auseinandergesetzt und ihre Forschungsergebnisse auf Postern zusammengefasst. Die Daten wurden durch nicht teilnehmende Beobachtung (anonymisiertes Video mit Perspektive auf die Hände) gesammelt und anschließend in strukturierten Leitfadeninterviews vertieft. Insgesamt konnten 42 Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren bei ihrer täglichen Handhygiene beobachtet und befragt werden. Videos und Interviews mit Kindern im Kindergarten- und Volksschulalter lassen Rückschlüsse auf Hygieneschutz und Schmutzvorsorge zu.
- 41 von 42 Kinder verwenden Seife
- 33 von 42 Kinder waschen sich die Hände sehr genau (Handrücken, Handfläche, Finger)
- Händewaschen an sich dauert durchschnittlich 36,50 Sekunden, Einseifen durchschnittlich jedoch nur 10,90 Sekunden
- 7 Kinder erwähnen im Interview eine helfende Strategie oder zeigen jene auch in der Beobachtung (z.B. Während des Waschvorgangs ein Lied singen (Alle meine Entchen“, „Happy Birthday“, einen Spruch aufsagen, Zählen …)
- nur 16 von 42 erwähnen im Interview Aspekte einer allgemeinen Relevanz des Händewaschens (Schmutz entfernen, Ritual vor dem Essen, nach dem Toilettengang …)
- 33 von 42 Kindern erwähnen die besonderen Umstände aufgrund der Corona-Maßnahmen
- 24 Kinder nennen die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten als lehrende Vorbilder, 5 Kinder geben diesbezüglich Kindergarten bzw. Schule an
Fazit: Schutzmaßnahmen rund um Corona sind zwar bekannt, jedoch ausbaufähig.
Daniela Krienzer: „Um den Gesundheitsaspekt durch eine entsprechende Handhygiene noch besser zu forcieren, werden in der Forschungsgruppe weiterführende Überlegungen bzw. Projekte geplant. Wir denken auch an Kooperationen mit steirischen Volksschulen. Aktuelle Ergebnisse wollen wir dann bei der Langen Nacht der Forschung 2022 präsentieren.“
Elisa Kleißner
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